Die Rasse Pinzgauer erfreut sich nebst dem österreichischen Stammzuchtgebiet Salzburg (Pinzgau) auch in der Schweiz immer grösserer Beliebtheit.
Das Original Pinzgauerrind ist ein mittel-bis grossrahmiges Zweinutzungsrind für Milch und Fleisch.
Die Grundfarbe ist kastanienbraun mit dem typisch weissen Rückenstreifen, der über die Hinterbeine der Oberschenkel, den Schwanz, den Bauch und über die Unterbrust verläuft. Die Klauen sind dunkel. Die Pinzgauer sind kräftig gebaut und haben einen auffallend langen Rücken.
Vereinzelt gibt es auch Schwarze Tiere, welche heute als Glücksbringer gelten.
Das Gewicht einer Kuh beträgt zwischen 650kg - 750kg.
Ein Stier erreicht 1050kg - 1200kg.
Rinder sind mit fünf Jahren ausegwachsen und können bis zu
20 Jahre alt werden.
Die Mutterkuhhaltung zeichnet sich durch eine natürliche Haltung der Tiere aus.
Das Kalb bleibt nach der Geburt bei seiner Mutter. Die Fütterung besteht vorwiegend aus Muttermilch, später aus Heu, Gras und Silage.
Gutmütigkeit und Leistung überzeugen
Zu den Eigenschaften gehören optimale Futterverwertung, harte Klauen, gute Fruchtbarkeit, Vitalität und Langlebigkeit. Ihre Gutmütigkeit gegenüber Mensch und innerhalb der Herde machen die Pinzgauer besonders symphatisch.
Durch das ruhige und bodenständige Temperament der Tiere, kann die Arbeit in einer stressfreien Umgebung ausgeführt werden, was sich positiv aus das
Wohlbefinden bei Mensch und Tier auswirkt. Ebenso haben sie hervorragende Muttereigenschaften und eine gute Milchleistung.
Das Pinzgauerrind ist für Alpbetriebe besonders geeignet. Im steilen und steinigen Gelände behauptet sich die Kuh durch ihr gutes Fundament, ihre Robustheit und die harten Klauen.
Die Rasse bewährt sich auch unter extemen Umweltverhältnissen. Das rotbraune Haarkleid der Tiere stösst die ultravioletten Strahlen ab, die besonders stark im Gebirge und in ausgedehnten Schneefeldern vorhanden sind.
Die Ahnen des Pinzgauerrindes kamen bereits um 800 v. Chr. mit den Kelten in das heutige Stammzuchtgebiet der Hohen Tauern in Salzburg.
Damals galt die Pinzgauer als sehr gutes Dreinutzungsrind. Neben der Milch und der Fleischnutzung wurden sie aufgrund ihres gutmütigen Tempersamentes in Verbindung mit einer sehr guten Arbeitsleistung als Zugtiere eingesetzt. Besonders bevorzugt wurden die ausgewachsenen Zugochsen für Ackerbaugebiete.
Die genetisch hornlosen Pinzgauer nennt man "Jochberger Hummeln". Nachweislich wurde das erste hornlose Kuhkalb 1834 beim Hallerwirt in Aurach (Tirol) geboren.
Damals galten die hornlosen Rinder jedoch als verkrüppelt, da das Anbinden eines Joches zur Arbeit nicht möglich war. Auf ein schönes Horn wurde viel Wert gelegt.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die "Pinzgauer Rasse" genau definiert. In den Zuchtzielen waren strenge Farbvorschriften festgelegt. Die Zuchtverbände bevorzugten die kastanienbraune Farbe, so dass die schwarz-weiss gezeichneten Tiere heute sehr selten sind. Die sogenannte Glückskuh.
Die "Pinzgauer Rasse" ist die einzige in österreich gewachsene Rasse mit Weltgeltung.
Bereits 1820 wurden die ersten Tiere nach Rumänien, Jugoslavien, Tschechien und in die Slowakei exportiert.
Ein beachtlicher Erfolg dieser Zuchtperiode war die Pariser Weltausstellung im Jahre 1856.
Die Auswahl der Ausstellungstiere traf man bei einer Landesschau in Salzburg, zu der nur Vertreter der original Pinzgauerrasse zugelassen wurden. Bis München wurden die Tiere zu Fuss getrieben.
Ab München wurden sie mit der Eisenbahn nach Paris gebracht.
Sieben der zwölf in Paris präsentierten Pinzgauer erhielten hohe Auszeichnungen.